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Bottega Veneta serviert Instagram ab und kreiert eigene Plattform

Modekenner haben schon vor einigen Wochen bemerkt, dass das It-Label der Stunde von heute auf morgen, mir nichts, Dir nichts, seinen Millionen-Follower-schweren Instagram-Account löschte. Nicht nur aus Marketinggründen relativ… sagen wir: interessant. Und überraschend, denn es ist ja kein Geheimnis, dass die Social Media Plattform neben Werbung, Editorials und Magazinfeatures die Einnahmequelle schlechthin ist. Doch Bottega Veneta ist dem Rest der (Mode-)Welt einen Schritt voraus und spricht das aus, was viele von uns denken: Instagram ist zu einer sich ununterbrochen wiederholenden monotonen Suppe aus den immergleichen Influencern in den immergleichen Styles, Orten und Posen geworden. Gleiche Farbschemata, ähnliche Umsetzung, ein ermüdendes Konzept, das nur noch, wenn überhaupt, für Millenials, die jedoch auch immer weiter zu TikTok überschwimmen, funktioniert. Bottega Veneta war, sprechen wir es doch aus, gelangweilt von der Insta-Welle. "Social Media steht für die Homogenisierung der Kultur. Jeder sieht die gleichen Content-Feeds. Ich mache mir sehr viele Gedanken über das, was ich tue, und die sozialen Medien vereinfachen es zu sehr", so Kreativdirektor Daniel Lee gegenüber The Guardian.

Was also tun, wenn man nicht in der Flut der Insta-Masse ertrinken möchte, seinem Geschäft jedoch auch nicht den ultimativen Kopfschuss verpassen will? Exakt, seine ganz eigene Plattform kreieren. Gesagt, getan, jetzt gibt's quartalsweise das digitale Bottega Journal unter der Federführung des Kreativdirektors.

"Issue 01" inszeniert Veneta-esque Projekte, Bilder, Videos und Stories. Darunter auch Kooperationen mit Künstlern wie Barbara Hulanicki, Missy Elliott und Tyrone Lebon. Beim digitalen Durchblättern wird man von Lees Genialität in seinen Arbeitsprozessen regelrecht überwältigt. Und man versteht schnell, warum der Designer diesen Schritt gegangen ist.

"Es herrscht eine gewisse Atmosphäre von Spielplatz-Mobbing in den sozialen Medien, die ich nicht wirklich mag. Ich wollte stattdessen etwas Fröhliches machen. Wir sind nicht nur eine Marke, wir sind ein Team von Menschen, die zusammenarbeiten, und ich möchte nicht in einem Umfeld mitmischen, das sich negativ anfühlt", sagte Lee im Interview mit The Guardian. Tja, das kann man nicht abstreiten: Es ist ihm tatsächlich – wie alles seit er bei Bottega Veneta das Ruder übernommen hat – überaus gut gelungen. Hier geht's zur Issue 01: klick.


Bilder: PR. Covers: James Lacey. Photographers/Artists: Elaine Constantine (Picture 1), Jonathan Frantini (Picture 2), Tyrone Lebon (Picture 3), Storror (Picture 4), Barbara Hulanicki (Picture 5), Bindi Steel (Picture 6).

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