Winter, but make it sexy – Die coolsten Düfte für kalte Tage
- CÉRIOUS GOOD CLUB

- 6. Nov.
- 4 Min. Lesezeit
Wenn draußen der Atem gefriert, darf ein Duft ruhig etwas mehr haben. Mehr Tiefe, mehr Wärme, mehr Attitüde. Winterparfums sind keine leichten Begleiter. Sie sind Charaktere. Statement-Träger. Der olfaktorische Rollkragenpullover – cozy, sinnlich, ein bisschen geheimnisvoll. Wer sie trägt, erzählt Geschichten: von Kaminfeuern, nächtlichen Spaziergängen, Espresso in alten Tassen, Lederhandschuhen, kalter Luft und warmen Gedanken. Und die besten davon erkennt man daran, dass sie nicht nur bleiben, sondern haften. Wie ein guter Kuss nach einem langen Abend.
Wer hier immer noch zu Mainstream-Gourmands greift, hat die Einladung in die Duftliga der Stilbewussten verpasst. Daher kommen hier 15 Winterdüfte, die Haltung haben. Für sie, für ihn, für alle, die keine Lust auf Vanille-Einheitsbrei oder überzuckerte Bestseller haben, sondern auf Düfte setzen, die riechen wie Kunst, Jazz oder Architektur…
1. Maison Margiela – By The Fireplace
Rauch, Kastanie, Holz – das riecht nach einem Wochenende in Chamonix mit jemandem, der Jazz hört und niemals friert. By The Fireplace ist kein Duft, er ist ein Kaminmoment in Flaschenform. Süß, aber nicht klebrig. Sinnlich, aber nicht aufdringlich. Und das Beste: Er funktioniert an beiden Geschlechtern – besonders dann, wenn er ein bisschen auf Wollschal oder Pullover übergeht.

2. Le Labo – The Matcha 26
Ein stiller, grüner Luxusmoment. Nicht Teehaus, sondern Boutique-Hotel in Kyoto. Le Labo hat hier etwas erschaffen, das gleichzeitig meditativ und sexy ist – cremig, leicht rauchig, mit einer Wärme, die nicht schreit, sondern flüstert (im übertragenen Sinne). The Matcha 26 riecht nach Intelligenz, Understatement und diesem Gefühl, wenn man morgens barfuß durch sonnengewärmtes Holz läuft.

3. Schwarzlose Berlin – Treffpunkt 8 Uhr
Ein Duft, der nach alten Cafés, dunklen Möbeln und guter Gesellschaft riecht. Patchouli, Grapefruit, Vetiver – so elegant wie ein Mantel aus Kaschmir mit Zigarettengeruch aus den Zwanzigern. Treffpunkt 8 Uhr ist für alle, die den Abend lieber im Off-Space-Gespräch als auf der Tanzfläche beenden. Ein Parfum mit Haltung, Geschichte und der typischen Berliner Unverfrorenheit.

4. Bottega Veneta – Déjà Minuit
Das Parfum riecht, als würde man einen Raum betreten, in dem gerade etwas Schönes passiert ist – und niemand sagt, was. Dunkel, würzig, geheimnisvoll – mit einem Hauch von Ambra, Leder und einer fast hypnotischen Wärme. Déjà Minuit ist kein Duft, der gefallen will. Er zieht an. Wie ein Gespräch, das um Mitternacht beginnt und bis in den Morgen reicht. Er trägt denselben Minimalismus, für den Bottega steht, aber mit dieser unterschwelligen Sinnlichkeit, die nie laut ist, sondern einfach wirkt.

5. D.S. & Durga – Burning Barbershop
Wie ein Friseursalon aus den 1890ern, der abgebrannt ist – so beschreiben es die Gründer selbst. Und ja: Es riecht genau so spannend, wie es klingt. Rauch, Lavendel, Minze, Vanille – Nostalgie mit Punk-Attitüde. Ideal für ihn (oder sie), wenn man das Wort „gewöhnlich“ schon beim Lesen langweilig findet.

6. Diptyque – Tempo
Patchouli, aber ohne Hippie. Tempo ist tief, samtig, modern. Wie ein Vintage-Sakko mit perfekt sitzender Schulterlinie. Ein Duft, der Körpertemperatur hat. Der mit dir verschmilzt, statt dich zu übertönen. Und sich anfühlt wie ein Song von The XX – melancholisch, elegant, minimalistisch cool.

7. Matière Première – Falcon Leather
Leder, Safran, Aprikose – aber ohne Drama. Falcon Leather riecht nach einem Aston Martin, den man nie selbst fährt, sondern fahren lässt. Elegant, würzig, dunkel – ein Duft mit mechanischer Präzision und weicher Seele. Wenn man ihn trägt, denkt man automatisch in Zeitlupen.

8. Frederic Malle – Musc Ravageur
Das Gegenteil von Zurückhaltung. Zimt, Moschus, Vanille – aber in einer animalischen, fast körperlichen Komposition, die nie billig wirkt. Musc Ravageur ist das Parfum-Äquivalent zu einem Smoking ohne Hemd darunter – provokant, aber wahnsinnig gut gemacht.

9. Maison Crivelli – Iris Malikhân
Staubige Iris trifft auf Leder und Sandelholz – eine Komposition, die riecht wie ein Spaziergang durch eine kalte Landschaft bei Sonnenuntergang. Leise, melancholisch, wunderschön. Kein Duft für den Mainstream, sondern für Menschen, die lieber zuhören als reden.

10. Serge Lutens – Chergui
Trocken, rauchig, süß – aber auf eine erwachsene Art. Chergui riecht nach Wüstensand, Honig und Tabak, getragen von einem Hauch Moschus. Ein Duft wie ein Filmstill: sinnlich, melancholisch, geheimnisvoll. Nichts für Minimalisten, sondern für Menschen mit innerem Feuer.

11. Escentric Molecules – Molecule 01 + Patchouli
Minimalismus, aber sexy. Diese Serie funktioniert wie ein unsichtbarer Filter – kein klassischer Duft, sondern ein Hautverstärker. In dieser Variante wird das molekulare Konzept mit Patchouli aufgeladen – und ergibt etwas, das nach sauberem Chaos riecht. Urban, intelligent, ultra-modern.

12. Maison Francis Kurkdjian – Grand Soir
Amber, Benzoin, Vanille – ein Duft wie goldenes Licht auf schwarzem Stoff. Grand Soir ist warm, sinnlich und luxuriös – aber mit der typischen französischen Zurückhaltung, die ihn nie zu viel sein lässt. Ein Abendduft mit Maß, nicht mit Masse.

13. Aesop – Eidesis
Wenn Aesop ein Parfum macht, riecht das natürlich nach Philosophie. Eidesis spielt mit Weihrauch, Zedernholz und Ambrette – erdig, ruhig, ein bisschen mystisch. Wie ein Gedanke, der im Raum hängen bleibt.

14. Byredo – Mixed Emotions
Schwarzer Tee, Mate, Cassis – komplex, kontrastreich, wie ein gutes Gespräch. Mixed Emotions riecht nach Übergängen: Sommer zu Herbst, Nähe zu Distanz, Verlangen zu Kontrolle. Ein Duft für Menschen, die Unschärfe als Stilmittel begreifen.

15. L’Artisan Parfumeur – Noir Exquis
Ahornsirup, Kaffee, Tonkabohne – klingt süß, riecht aber bitterscharf. Noir Exquis ist wie ein bittersüßes Liebesgedicht: ein bisschen Melancholie, viel Tiefe, und der Duft eines guten Espressos bei Nacht.

Fotos: PR



